Von Tochter und Schwiegersohn hab ich dieses Jahr (2020) einen Bier-Adventskalender geschenkt bekommen.
Um Bier zu brauen bedarf es mehr oder weniger Technik. Es geht ganz einfach mit einem Kochtopf, ein paar Eimer und Stoffwindeln. Als Wärmequelle reicht der Herd in der heimischen Küche.
Bei den meisten Hobbybrauern ist es jedoch wie bei den Modelleisenbahnern: Das Bauen und gestalten der Anlage macht fast mehr Spaß wie das Spielen nachher.
Deshalb sind die Hobbybrauer oft mit der Verbesserung und Perfektionierung ihrer Anlage beschäftigt.
Hier werde ich das eine oder andere Technikdetail darstellen, oder auch Dateien zum Download anbieten.
Steuerung der Anlage
So ist die Steuerung der Anlage ein interessantes Detail der Brauanlage. Ich habe insgesamt schon 4 Steuerungen im Einsatz gehabt. Zur Zeit verwende ich wieder einen Programmregler von PMA, weil die geplante Steuerung mit einem Microprozessor noch im Aufbau ist.
Hier die eingesetzten Steuerungen:
Für die Denkovi-Relaiskarte hab ich mir eine Software geschrieben, die die Verwendung mit Mash-IT ermöglicht. Diese Dateien kann man sich hier herunterladen.
Braukalender der 1. Hausbrauerei Markgröningen
Datum | Biersorte | Menge | Stammwürze | Trinkfertig ab |
02.12.2014 | Dinkelbier | 50 L | 12,8° P |
13.01.2015 |
15.05.2015 | Weizenbier | 55 L | 12,5° P |
30.06.2015 |
04.09.2015 | Festbier | 48 L |
14,4° P |
12.10.2015 |
23.01.2016 | Maibock hell | 50 L | 16,5° P |
nach Ostern 2016 |
28.05.2016 | Dinkelbier | 49 L | 12,9° P |
Ende Juni 2016 |
02.09.2016 | Oktoberfestbier | 50 L | 13,5° P |
15. Oktober 2016 |
03.09.2016 | Oktoberfestbier | 50 L | 13,2° P |
15. Oktober 2016 |
21.01.2017 | Weizenbock | 50 L | 16° P |
Ostern 2017 |
26.05.2017 | Roggenweizen | 50 L | 12° P |
20.06.2017 |
04.11.2017 | Pils | 50 L | 12.5 P |
20.12.2017 |
17.03.2018 | Märzen | 50 L | 12.5 P |
01.05.2018 |
03.08.2018 | Weizen | 50 L | 11.2 P |
03.09.2018 |
17.11.2018 | Landbier u.g. | 50 L | 12.4 P |
Januar 2019 |
30.03.2019 | Märzen | 50 L | 12.5 P |
Mai 2019 |
21.06.2019 | Weizen | 50 L | 11.8 P |
August 2019 |
09.11.2019 | Winterbier | 50 L | 11.8 P |
Weihnachten 2019 |
29.02.2020 | Märzen | 50 L | 13.4 P |
April 20250 |
01.08.2020 | Landbier | 50 L | 11.5 P |
Oktober 2020 |
09.01.2021 |
Mild Ale kalt gehopft |
50 L | 11.8 P |
Februar 2021 |
04.12.2021 |
Winterbier kalt gehopft |
50 L | 12 P |
Mitte Januar 2022 |
Seit 2010 baue ich an meiner 50 Liter Anlage. Zuerst kaufte ich mir einen 70 Liter Edelstahtopf. Dieser hatte jedoch keinen Sandwichboden und war somit für eine Herdplatten- oder Induktionsheizung nicht zu gebrauchen. Diesen Topf verwende ich nun zum Läutern. Zum Maischen und Würzekochen kaufte ich mir dann einen 70 Liter Edelstahltopf mit dickem Sandwichboden, der auch für Induktion geeignet ist. In beide Töpfe ließ ich jeweils einen Gewindestutzen einschweißen. Ende 2011 war dann mein 50 Liter Sudwerk so weit fertig, dass ich damit brauen konnte. Diverse Verfeinerungen, vor allem in der Steuerung, stehen noch an. Aber mir als Techniker macht das Basteln mindestens so viel Freude wie das Brauen selbst.
Das Gestell wurde von der 20 Liter Brauerei weiter verwendet. Hier ist nun der Aufbau zum Maischen zu sehen (Mit aufgesetztem Rührwerk) | |
Hier sieht man meine Pfannenheizung bestehend aus 3 Schnellkochplatten mit je 2200 Watt. Dadurch wurde auch ein 380 V Anschluß für meine Brausteuerung notwendig. | |
Blick in den Maischekessel mit eingesetztem Rührwerk. Es stammt ebefalls aus der Einkocherklasse. Die Rührwelle und die Paddel wurden angepasst. Verbesserungsbedarf besteht hier an der Kupplung Motorwelle/Rührwelle. Rechts im Bild sieht man den PT100 (Themperatursensor). |
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Hier sieht man den Läuterboden (Lochblech) im Läuterbottich. |
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Vor dem Abläutern ruht die Maische (Wasser/Malzgemisch) ca. 10 Minuten im Läuterbottich. Dadurch senkt sich die Maische auf den Läuterboden und bildet mit den Spelzen des geschroteten Malzes einen Filterboden der die Würze weitgehend klar ablaufen läßt. |
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Die Würze läuft klar und wird direkt aus dem Eimer in die nun zum Würzekochen vorbereitete Würzepfanne geschüttet. |
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Zum Würzekochen oder auch Hopfenkochen genannt, wird ein Abzugsrohr installiert um den Dampf nach aussen abzuführen. Es werden bei 90 Minuten Kochzeit ca. 5 Liter Wasser verdampft. Da ich in der Waschküche braue und dort auch eine Gasheizung steht, haben wir Zu- und Abluftschächte die ich dafür verwende. |
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Der stolze Brauer und sein Sudwerk |
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Komplettansicht momentaner Stand (Januar 2013). Den Einkocher aus meiner alten Anlage nehme ich zum Bereiten des Nachgusswassers. |
Mein erster Brautag 2004 fand auf dem Balkon statt. Dort hatte ich Strom- und Wasseranschluß und man konnte aufgrund des gefliesten Bodens alle Kleckereien wieder gut entfernen. Ausserdem hatte ich keine Probleme mit dem vielen Wasserdampf beim Hopfenkochen.
Das erste Equipment war: ein Einkocher ein Thermostatregler, ein Kurzeitwecker, ein großer Holzrührlöffel und ein Digitalthermometer. |
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Beim Einmaischen. Mein erstes Bier war ein helles Weizenbier. |
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Der Braumeister beim Abläutern. Als Läutersieb diente eine Stoffwindel. |
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Hier wird die Würze nach dem Hopfenkochen auf Anstelltemperatur heruntergekühlt. Damit keine Verunreinigungen (Fliegen) in die Würze kommen, habe ich die Würzepfanne mit einer Windel abgedeckt. |
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Nach der Hauptgärung wird das Jungbier mit Speise (unvergorene Würze) in entsprechender Menge versetzt und zur Nachgärung in Flaschen abgefüllt. In den Flaschen vergärt jetzt die hinzugefügte Würze mit der noch im Bier vorhandenen Hefe. Dabei entsteht Kohlensäure, die dem Bier dann die Spritzigkeit verleiht. Sobald die Nachgärung abgeschlossen ist (nach ca. 1 Woche bei obergärigen Hefen) kommt das Bier in den Kühlschrank und reift bei ca. 2 Grad Celsius noch ca. 2 Wochen bevor es dann getrunken wird. |
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Vor dem Aufstieg in die 50-Liter Klasse sah die Brauerei so aus: Aus einem ungenutzen Unterbauschrank und ein paar Holzplatten wurde ein fahrbares Gestell gebastelt. So konnte ich meine Brauerei für den Brautag in die Waschküche fahren. Das ist und bleibt der ideale Raum zum Bier brauen.
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